Nachdem wir gestern Abend den 60. Breitengrad überfahren haben und eine weitere Nacht auf unserem schwimmenden Hotel verbracht haben, sehen wir am Morgen die ersten Eisberge – wir sind nach 6 Tagen Anreise im Reich unserer Träume.
Die Eisberge werden schnell größer, manche sehen aus wie schwimmende Lagerhallen, Abbrüche von Inlandeis, völlig flach, senkrechte Eiswände, hoch wie Mehrfamilienwohnhäuser. Wir sehen das alles bei bestem Wetter, fotografieren unentwegt, das Schiff zieht unaufhaltsam seine Bahn. Das Mittagessen ist zubereitet, wir fühlen uns wie kleine Kinder die von Mutti vom Spielplatz zum Essen gerufen werden. Jetzt essen gehen? Die nächste, grandiose Szenerie versäumen? Irgendwann siegt die Vernunft und wir kommen kurz bevor abgeräumt wird.
Am Nachmittag geht es mit Zodiacs zur Kinnes Cove, die von tausenden von Pinguinen besiedelt ist, die gerade frisch geschlüpfte Kücken aufziehen. Wir halten den empfohlenen Abstand von 5 Metern zu den Tieren ein, aber die nicht zu uns und so kommen immer wieder Exemplare mit ihren lustigen Watschelgang ganz nah.
So deplatziert wie sie auf Land wirken so elegant und pfeilschnell sind sie im Wasser, ein ungeheueres Naturschauspiel.
Wir ziehen weiter zwischen Eisbergen hindurch, die im Abendlicht wie wunderschöne Skulpturen dahin treiben und schon wieder spült der Ruf zum hervorragenden Abendessen Kindheitserinnerungen hoch – aber entgegen der damaligen Regeln müssen wir nach dem Essen nicht zu Bett……..